Seniorenwandergruppe Salenstein
Berichte
Ausflug der Seniorenwandergruppe Salenstein
vom 21. Juni 2024
Eigentlich versprach der Kalender bereits seit einem Tag den Sommeranfang. Tatsächlich begann der heutige Tag vorerst noch trüb und etwas feucht. 23 Männer begaben sich auf die lange Zugreise bis nach Sargans.
Die Gruppen trennten sich; im Nieselregen wanderten wir durch das Städtchen und stiegen kurz auf zum Schlosshügel. Die Spleekapelle St. Sebastian nahe dem Schloss erinnert an die Pest. Wir wanderten weiter bis zum ehemaligen Bergwerk am Gonzen. Hier wurde noch bis 1966 Erz abgebaut - heute kann die Kaverne besichtigt werden. Im Restaurant Bergwerk stärkten wir uns mit Kaffee und Gipfeli, bevor wir im Nieselregen weiter wanderten. Bald erreichten wir Vild und benutzten ab da die alte Schollbergstrasse. Diese wurde ab 1490 als erste nationale Fahrstrasse der Alten Eidgenossenschaft benutzt. Damit konnte man dem damals noch ungezähmten Rhein in der Ebene ausweichen. Die später verschüttete und überwucherte Strasse wurde zwischen 2010 und 2012 wieder instand gestellt und dient heute als Wanderweg. Der Himmel zeigte sich nach wie vor von Wolken verhangen - die Rheinebene und das gegenüberliegende Lichtenstein waren in dunstigem Nebel gehüllt. Unser Weg führte uns durch einen längeren Tunnel. Da brach nun das bereits schon lange angekündigte Unwetter los. Es regnete sintflutartig und trotz aller Vorsicht mit Regenschützen und Schirmen wurden wir alle mehr oder weniger durchnässt. So erreichten wir Trübbach und trafen unsere Kollegen der Gruppe 2 im Restaurant Selva zum Mittagessen. Gruppe 2 hatte am Vormittag eine kurze Wanderung von Sargans nach Vild unternommen und gelangte mit dem Bus nach Trübbach. Die Gegend um die Gemeinde Wartau ist durch die sich überlappende Geschichte geprägt. Die vielen ungewohnten Ortsnamen weisen uns auf die Walserwanderungen ab dem 13. Jahrhundert hin. Das Wort Walser bedeutet Walliser und bezeichnet deutschsprachige bergbäuerliche Siedler, welche im ausgehenden Hochmittelalter das Oberwallis verliessen und im damals noch romanischsprachigen Alpenraum angesiedelt wurden,
Nach dem Mittagessen – und mit teilweise neuen trockenen Kleidern – wanderten wir durch Trübbach nach Azmoos, durchquerten das Dorf und gelangten einem Waldstück entlang über Sonneberg nach Gretschins. Der Himmel kannte kein grosses Erbarmen mit uns, es war weiterhin frisch und nieselnd-regnerisch. Kurz darauf begrüsste uns abseits die Burgruine Wartau. Sie liegt imposant und weithin sichtbar auf dem St.Martinshügel. Sie wurde um 1225 erstellt , um 1530 verlassen und dem Zerfall preisgegeben. Auf glitschigen Stufen, Steinen und Wurzeln durch das Gretschinser Holz erreichten wir das Hinderholz, Välsli und schlussendlich Sevelen. Der Bus hatte – zu unserem Glück - etwas Verspätung, sodass wir wohlbehalten am Bahnhof Buchs eintrafen. Nun lachte uns plötzlich die Sonne aus – und wir stärkten uns mit einem individuellen Zvieri. Gruppe 2 war am Nachmittag zuerst mit dem Bus nach Gretschins gefahren und von dort nach Seveln gewandert. Zusammen fuhren wir dann wieder über Rorschach-Romanshorn nach Hause, wo sich der Himmel erneut öffnete und so den Wandertag so feucht, wie er begonnen hatte, abschloss.
Text: 23.06.2024 / rh
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