Seniorenwandergruppe Salenstein

Berichte

Seniorenwanderung vom 10. November 2023

Der Freitag kündigte sich am frühen Morgen mit einem weinenden Himmel an. Später riss hie und da die dunkle Wolkendecke auf. Bei der Fahrt mit dem Postauto von Steckborn Richtung Frauenfeld öffnete sich der Himmel. Beim Eichhof lag der Untersee in tiefstem Blau, die südlichen deutschen Dörfer stachen deutlich aus den herbstlichen Farben hervor. In Lanzenneunforn verliessen wir das Postauto, und just in diesem Augenblick begann ein Sprühregen. Mit Schirmen und Wetterjacken bewaffnet wanderten wir nun durch das Dorf vorbei an Schulhaus und Gemeindeverwaltung. Durch das Waldstück im Wingerte, mit einem schönen Buchenbestand, erreichten wir den Langweier und grüssten Schloss Liebenfels. Die Burg wurde 1254 erstmals urkundlich erwähnt. Sie hatte wechselnde Besitzer und war von 1948 bis 1992 unbewohnt und verwaist. Unterdessen hatte der Regen aufgehört. Die Sonne zeigte sich wieder und liess die herbstlich gefärbten Wälder in dunklen Brauntönen aufleuchten. Wir setzten unseren Weg dem Waldstück am Hau entlang fort. Unbeabsichtigt teilten wir uns in zwei Gruppen auf; die eine der Strasse entlang, die andere nahm einen kurzen Abstecher über eine rutschige Holztreppe durch ein Waldstück. So wanderten denn zwei Gruppen weiter auf der Strasse Richtung Bühlhof. Die eine Gruppe zweigte bei der Chrüzstrooss ab zur Hochwacht. Auf dieser Erhebung, versehen mit einem kleinen Spielplatz und einem Bunker, hatten wir einen wundervollen, klaren Blick auf eine grossen Teil des Untersees. Vor unseren Augen breitete sich die Reichenau aus, der Schienerberg lag zum Greifen nah und es grüsste Schloss Hohenklingen und Stein am Rhein. In die entgegengesetzte Richtung zeigten sich die Hügelzüge des Thurtales und der Voralpen. Diese Eindrücke genossen wir gerne zusammen mit einem Fotohalt. Dann setzten wir den Weg fort und erreichten bald darauf Klingenzell. Das Priorat wurde im Mittelalter durch die Herren von Hohenklingen gegründet; die Wallfahrtskirche Klingenzell wurde 1705 geweiht. Im Restaurant Klingenzellerhof trafen wir auch die übrigen Wanderer wieder, davon auch diejenigen der Gruppe 2, welche direkt bis hierhin gefahren war. Wir nutzten die Kaffeepause für einen regen Austausch. Der kurze Heimweg führte uns über den Kreuzweg vorbei an der Lourdesgrotte und steil hinunter nach Mammern. Eine kurze, jedoch landschaftlich reizvolle Wanderung in teilweise einsamen Gegenden fand ihren Abschluss in der stillen Heimfahrt.

Text: 12.11.2023 / rh