Seniorenwandergruppe Salenstein
Berichte
Betriebsbesichtigung der Firma
Kifa
Aadorf,
14. Februar 2020
Für die meisten von uns ist es so, dass wenn wir etwas versenden wollen, nehmen wir ein Karton-Paket. Rechteckig mit einem Deckel versehen, dann wird es verschnürt oder mit einem Klebeband verschlossen. Von der Post werden die Pakete zu einem grossen Distributionszentrum befördert. In dieser Versandfabrik rollt die Ware in programmierten Regalen, die sich selbständig von der Robotertechnologie fortbewegen. Das Kommissionieren der Pakete läuft in rasender Geschwindigkeit über Förderbänder, werden gedreht, manövriert und jongliert bis sie dort ankommen, wo der Sprinter auf die Auslieferung wartet. Sobald der Wagen in Bewegung ist, erhält der Adressat Information, wann das Paket im Postkasten eintrifft. Heute hier morgen dort!
Ein ganz anderes Bild erweist sich hier bei der Firma Kifa. Eine Verpackungsstrategie ganz anderer Dimension. Umdenken heisst die Devise für uns Besucher. Hier ist nicht wandern angesagt, sondern grosse Gegenstände werden mit Holz ummantelt und werden «wandernd» raus in die weite Welt transportiert.
31 Senioren unter der Leitung von Christian Vetsch und Bernhard Friedrich werden in 8 privaten Autos verpackt und nach Aadorf chauffiert. Ankunft auf dem Kifa Firmengelände, grüsst uns vom Dach das «Rot-Weisse Kifa» Signet. Nun wissen wir, besuchen werden wir eine rein schweizerische Firma in vierter Generation. Empfangen wurden wir vom Senior Ruedi Heim als auch von seinen beiden geschäftsführenden Söhnen Ruedi und Urs. Gegründet nach dem ersten Weltkrieg 1919, wird dieses Jahr das 101 Jubiläum gefeiert. Beachtlich von der ganz normalen Holzkiste, Palette, Getränkekiste zu lastwagengrossen Verpackungseinheiten hin zum Modulbau. Das Konzept beruht auf dem Systembau, der Verpackung und dies alles mit dem Rohstoff aus einheimischem Holz. Das ganze Gelände umfasst mehrere Fussballfelder grosse Hallen, wo der Rohstoff Holz gelagert und in denen die Fabrikation durch 160 Mitarbeiter stattfindet. Gabelstapler in allen Grössen schwirren durch die Hallen. Wir 31 Herren kommen uns sehr verlassen und klein vor im Vergleich zu diesen Dimensionen. Ganze Schulhäuser, Altersheime, Verkaufsräume, Hotel usw. sind, falls gewünscht, in Rekordzeit bezugsbereit. Roboter arbeiten selbständig hinter Absperrgittern sägen, fräsen, nageln und leiten die Holzstücke zur nächsten Fabrikationsstrasse. Der Facharbeiter überwacht am Bildschirm die Präzision als auch die Geschwindigkeit. Wir staunen über die immens grossen Module, mit Fenstern und Türe die bereitstehen, um auf einem Lastwagen die Reise anzutreten und sind überzeugt, dass in diesen Modulräumen ein wohliges Klima herrschen wird.
Ein spezieller Bereich arbeitet für Airbus in Hamburg als auch für ein hiesiges
Raumfahrtunternehmen. Hier werden ganz spezielle Verpackungskisten für den Transport
von fragilen Flugzeug- oder Raketenteile hergestellt. Hightech Boxen für den besten Schutz.
Gewisse Anfertigungen für die Lebensmittel- oder Pharmabranche muss das Holz durch eine
Hitzebehandlung zur Schädlingseliminierung für zwei Tage in einem Ofen gelagert werden.
(Verpackung ohne Chemie)
Die Wärme für diesen Betrieb als auch für viele weitere Häuser wird durch ein eigenes Fernheizsystem geschaffen. Dort gelangen ca. 1/3 Holzausschuss und geschnitzeltes Holz aus den umliegenden Wäldern zur Verbrennung. Was für ein ökologischer Kreislauf!
Nach dieser beeindruckenden Führung und den Dia Vortrag von Ruedi wurden wir zu einem «Apéro Riche» eingeladen. Unser Wanderfreund Markus Würmli und seine Frau Karin spendierten uns Köstlichkeiten wie feine Tartar-Brötchen, wohlmundender Siedfleischsalat in Gläsern angerichtet, Aufschnitt, getrocknete Früchte, Käseteller, Brot und zum Trinken Wein und Saft. Als die sehr grosse Tafel aufgehoben wurde, war das Gastmahl von den feinen Delikatessen leergeschmaust.
«KIFA – NATÜRLICH GUT VERPACKT – WÜRMLI EINEN BISS BESSER»!
Im Namen der Seniorenwandergruppe unseren herzlichen Dank an Kifa und Würmli.
Text: Werner Dierauer, 14.02.2020
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