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Mai 2019

 

Seniorenwandergruppe Salenstein

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Berichte

 

Wanderung von Altstätten nach Berneck vom 10. Mai 2019



Berneck ortet sich im Rheintal jedoch zurückgezogen von den Hauptverkehrswegen und dem begradigten Rhein. Ein langgezogener nach Süden gerichteter Rebberg schützt im Talboden das Dorf. Die höheren Hügel grenzen an das Appenzellerland. Ein beschauliches Dorf mit stattlichen Wohnhäusern entlang der Neugasse. Am oberen Ende beherrscht das prächtige Rathaus die Szenerie. Auch wir Wanderer werden uns an diesem Zielort aufhalten und mehr erfahren über einen der bedeutendsten Schweizer Historiker und dem grössten Weinanbau im St. Gallischen. Doch mehr später!

Für uns Pensionäre ein Erlebnis früh Morgen den Zug zu besteigen. Da gesellt sich Jung und Alt, sitzend oder stehend neben einander. Sofern keine mobilen Gadgets das Gespräch verweigern finden wir Senioren manchmal auch mündlich Zugang zu den Studierenden.
In Rorschach umsteigen im Minutentakt. Ein neu zugelassener «Dosto» fährt ein und wir steigen die Wendeltreppe hoch in die längste Doppelstock-Komposition. Ein unruhiges «rütteln», rüttelt an dem Reisenden! In Altstätten erste Einkehr und Wanderstart. Unser Reiseführer Christian Vetsch begleitet uns auf dem Rheintaler Höhenweg bis nach Berneck. Immer mit Blick auf das Rheintal und die österreichische Bergwelt, aber auch Abstiege in wilde Schluchten. Dann wieder trepphoch zum nächsten Rebberg, vorbei an schindelbedeckten gut erhaltenen St. Galler Bauerngehöfte, schöne Blumenwiesen lassen grüssen, ja sogar ein knall bunter «Güggel», der stolz auf seinem Territorium majestätisch, herrisch zwischen Margarithen nach Futter pickt. 

Die Schlösser Neu Altstätten, Weinstein und Grünenstein lassen uns wissen wer hier regierte. Wobei wir beim Romantik Restaurant Grünstein beobachten konnten, wie eine Kellnerin in ihrem schönen, stolzen Dirndel den Schlosskeller besuchte. Türmchen, Erker und Riegelbau lassen dieses gepflegte Anwesen geradezu märchenhaft, wunscherfüllend erscheinen. Doch für uns Bergschuhläufer ruft die Sonnegg am oberen Wiesenhang von Balgach.

Gute währschafte Speisen und Weine beruhigen unseren Appetit. «Auch Wein oder war es Traubensaft? Eine Flaschenverwechslung der die Sinne erhellte». Ernst lässt uns wissen, dass eine Runde, seinen Runden beglücken soll. Herzlichen Dank von allen! Carlos 15 frohgemute Mannen verlassen uns hier mit Ziel Heerbrugg Station.

Der weitere Weg nach Berneck, durch den vom Sturm malträtierten Nordwald, war eine Herausforderung. Steil nach oben, glitschig nach unten und dann die angeordnete, verlängerte Abkürzung. Mehr Bächlein wie Waldweg, als ob wir noch 20 wären, mit nicht knapper Höhendifferenz lotste uns Christian von einem umgefallenen Tannenbaum zum anderen. Mal kriechend unter dem Stamm hindurch, mal ober drüber, mal drei auf einmal, dann über eine mehr lattenlose, wackelige, morsche Brücke. Dank Markus handreichende Hilfe, die uns ans andere Ufer lotste, schleppten wir uns weiter keuchend, stapfend steil hoch bis zum nächsten Weiler ob Berneck. Über den Grat und Steilhang abwärts geht es jäh in die Tiefe des Tals und erreichen ziemlich «schlapp» und mit Lehm bespritzt die Neugass von Berneck mit seinem imposanten Rathaus. 

Hier erfahren wir, dass Historiker Professor, Dr. Johannes Dierauer (1842-1920) aufgewachsen und Bürger ist. Er studierte in Zürich, Bonn und Paris und lehrte über 40 Jahre an der Universität St.Gallen. Vier Ehrendoktor Tittel honorierten sein Wissen. Während 35 Jahren befasste er sich mit der Zusammenfassung der Geschichte der Eidgenossenschaft. Die fünf bändige Ausgabe mit bis zu 600 Seiten sind sein Lebenswerk. Eine Kopfbüste ziert die Innenwand der Rathauslaube. Namensehrung auch in St.Gallen durch die vornehmste Strasse auf dem Rosenberg. 

In der gemütlichen Stube des Restaurant 3 König, direkt gegenüber dem Rathaus, liessen wir uns den guten Bernecker Wein von der Maienhalde munden und dankten Christian für die spannende, abwechslungsreiche Hügel und Tal Tour.

Text: Werner Dierauer, 10.05.2019


 

 

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