Seniorenwandergruppe Salenstein
Berichte
Ausflug mit Partnerinnen Freitag, 14. Juni 2019
Es lohnt sich nicht, sich länger über das Wetter am Ausflugstag zu unterhalten. Wie immer am Seniorentag, an dem auch die Partnerinnen zur Teilnahme eingeladen sind, herrschte purer Sonnenschein und sommerliche Temperaturen. Der Öpfelcar mit Daniel am Steuer begann seine Sammeltour um 07.30 h in Fruthwilen und fuhr über Salenstein, Mannenbach nach Ermatingen, bis er alle 33 Teilnehmer/Innen zusammen hatte. Wegen unglücklichen Terminkollisionen, die Seniorenferien der Kirche überschnitten sich dieses Jahr mit dem Ausflug, haben sich weniger Teilnehmer angemeldet als sonst üblich. Da hätte sich bei der Einladung sicher der Eine oder Andere gewünscht, man hätte den teilbaren Menschen schon erfunden. Aber da diese Funktion noch nicht besteht, musste man sich für Ferien oder Ausflug entscheiden, was eindeutig zu Lasten des Tagesausflugs geschah.
Auf der Fahrt übers Land vorbei an Wil und Wattwil, genossen alle, dank der bequemen Theaterbestuhlung (die Reihen sind vom Fahrer aus bis ins Heck des Busses leicht ansteigend angeordnet), den guten Ausblick. Auf der Passhöhe vom Ricken war der erste Stopp eingeplant. Im Restaurant Bildhus wurden wir bereits erwartet. Für alle gab es Gipfeli und Kafi, man konnte die Füsse vertreten, die Servicestation aufsuchen und an der Sonne der Rauchsucht frönen. Die Weiterreise führte dann über Schänis, Näfels und Glarus, diese Gegend war nicht mehr allen so bekannt, wie die erste Etappe und man konnte die schön geschmückten Häuser bewundern. Einige der grösseren Orte waren mit Fahnen geschmückt und es stellte sich die Frage, ob dies wegen dem angekündigten Frauenstreiktag sei. In der Gemeinde Matt hatten wir dann das Ziel des Vormittags erreicht. Der Car wurde parkiert und die Teilnehmer wurden gruppenweise von 847 m, mittels Seilbahn bequem auf 1266 m Höhe transportiert. Von der Bergstation führte uns ein bequemer Fussweg zum Restaurant auf dem Weissenberg. Diese Destination war garantiert nicht vielen bekannt. Auf dem kurzen Weg von der Seilbahn bis zum Restaurant genoss man eine herrlich frische Bergluft, am Wegrand konnte man eine traumhafte Blumenwelt geniessen, eine Flora die man bei uns kaum mehr zu sehen bekommt. Verträumte Bergchalets schmiegten sich an die Hänge, man fühlte sich in einer neuen Welt. Im Berggasthaus Edelwyss wurde die Gesellschaft mit einem köstlichen Mittagessen verwöhnt, die Menge der aufgetragenen Speisen war für hungrige Berggänger gerechnet, hungrig ging sicher niemand vom Tisch.
Im Anschluss an das Mittagessen erläuterte Christian, unser Reiseleiter und Organisator den weiteren Verlauf. Man konnte sich nun frei entscheiden, ob man einen stündigen Fussmarsch mit ihm, einen kürzeren Spaziergang mit Carlo oder einfach eine Auszeit an der frischen Luft ums Restaurant herum machen möchte. Es war nicht einfach eine Entscheidung zu fällen, die Füsse riefen: ja endlich etwas Bewegung, der Magen sagte: Stopp, jetzt brauche ich etwas Ruhe und die Vernunft intervenierte und beharrte auf Bewegung, gut dass jeder für sich diese schwere Entscheidung treffen musste. Egal wie man entschied, die Aussicht, das Wetter und die Temperatur, begleitet von einem angenehm lauen Wind war einfach herrlich. Für alle galt, um halb vier geht es bei der Talstation weiter, denn der nächste Programmpunkt war das Bäckereimuseum in Benken. Also gings wieder zurück über Glarus Niederurnen nach Benken, wo uns eine Führung und ein zVieri erwartete. Die Führung machte der Eigentümer und Sammler grad selber. Eigentlich war es eher eine Ausführung, die er mit viel Witz und Schalk zum Besten gab. Er der eigentlich eine Schreinerlehre gemacht hatte und mangels Arbeitsstelle so zum Bäckerberuf umschwenkte, mutierte dann zum Liebhaber alter Utensilien, die er nun in seinem „Saustall“ ausstellt. Seinen Werdegang erzählte er mit soviel Witz, man hätte ihm noch lange zuhören können. So erzählte er, dass sein Onkel einen Schuster als Gesellen hatte, der ihm nach Arbeit ausgeholfen habe. Diesen bat er immer zuerst das dunkle Brot zu kneten und erst das Helle zu bearbeiten, wenn seine Hände dann nicht mehr schwarz waren. Oder die Geschichte vom Metzger, bei dem er ein Kilo Braten gekauft hätte, ihm aber nicht so richtig traute, weshalb er zu Hause den Braten auf die Waage gelegt hätte und feststellen musste, dass das Fleisch nur 900 Gramm wog. Sogleich sei er zum Metzger gegangen um zu reklamieren. Der Metzger war ganz erstaunt und sagte, es sei ihm ein Kilostein abhanden gekommen, weshalb er beim Abwägen ein Kilo Brot vom Bäcker als Gegengewicht aufgelegt habe. Es blieb uns noch freie Zeit um das reich bestückte Museum zu bewundern, ehe wir dann noch den bestellten zVieri serviert bekamen. Die Heimreise verlief dann eher ruhig. Einige der Reisenden liessen die Köpfe sinken und die Augen schliessen. Nur in Uznach, da waren alle wieder hellwach, als uns Daniel Madörin darauf aufmerksam machte, dass hier unzählige Storchennester und Störche zu bewundern seien. Unglaublich wieviele Storchenfamilien hier Wohnsitz genommen haben, das ist wirklich sehenswert.
Fast auf die Minute pünktlich wie angekündigt trafen wir am Abend wieder in der Heimat ein. Ein reichbefrachteter, sehr interessanter und unterhaltsamer Tag ging zu Ende. Es bleibt nur noch unserem Chauffeur zu danken, der uns sicher und sehr angenehm durch das Land gefahren hat und natürlich ein ganz spezieller Dank gebührt Christian Vetsch, der diese Reise organisiert und ermöglicht hat und wir alle hoffen sehr, dass er auch im nächsten Jahr wieder einen Ausflug mit Partnerinnen ins Programm aufnimmt. Wir Frauen versprechen im Gegenzug, dass wir dann wieder dabei sind und nicht am Frauenstreik teilnehmen werden.
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