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Mai 2018

 

Seniorenwandergruppe Salenstein

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Berichte

 

Wanderung von der Martinsbrugg, Fünfländerblick, Rorschacher-Hafen vom 18.5.2018


Vorab eine Information über den Wanderausflug der Seniorinnen aus Salenstein: Im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser ist er gefallen „bi däm Rägewätter“. Als Trost für Euch zum Lesen: 899 m.ü M. ist unser Wanderziel. 450 m in der Höhe sind für die Seniorenwanderer von Salenstein zu überwinden. Unser Wanderführer Christian Vetsch kennt wohl die Lauffähigkeit seiner Mannen, die nun zeigen sollen, was sie fähig sind zu leisten bis hoch zum Fünfländerblick. Im Innersten versuchen nun alle die fünf Länder aufzuzählen, die angeblich von dort oben zu erblicken sind. Um dieses Rätsel zu lösen wollen wir zurück in die weite Vergangenheit. Doch dies später und nach den schnaufenden, schweisstreibenden, fortissimo Lungenflügeln pumpenden ein- und ausatmenden Kniebeugen, die uns bis auf 899 m.ü.M stemmen. Dazwischen liegt noch die „Martinsbrugg in Fürstlich St. Gallischer Landschaft“ von wo die Wanderung seinen Lauf nimmt. „Sie war einst eine künstlich ineinander hängende überdachte Holzbrugg von 110 Schuhlänge und 14 Schuhbreite, welche die Schlucht zum Goldachfluss überspannte. 1468 erbaut auf Unkosten der Stadt St.Gallen zur Beförderung des Leinwandgewerbes.“* Wer sich über die Reling der Brücke beugt erschreckt von dem teuflischen tief unten liegenden und mit Steinblöcken und Geröll übersäten von Menschen unpassierbaren Schlund. 

Die Mannschaft ist gut gelaunt weil die Schweiz im Eishockey eine Runde weiter kommt. Notwendig bei dem satten Aufstieg, nicht in „Schuhlänge“ gemessen, sondern in „Napoleonturm Messeinheit“. Das heisst wir erklimmen 13 Mal in einem Schub den Turm. In einem Waldstück riechen wir den köstlichen Duft von Knoblauch und ruhend, liegende Kühe auf den Weiden blinzeln uns müde zu, als wollten sie vermelden: legt euch zu uns ihr dampfenden Mannen. Doch die Wirtschaft Höchi auf 897 m.ü.M. treibt uns voran. Beim Hof Feldmos umgarnt uns der Duft von frischem Heu. Die Wolken öffnen sich und die ersten blauen Himmelsboten lassen die Sonnenstrahlen zu uns hernieder. Durch eine leichte Senke führt der Feldweg vorbei an gemähten grünen Grasteppichen und ökologischen viel farbigen Blumenwiesen. Am Waldrand leuchten zu diesem Feldkonzert weisse Sträucher. Beim Hof Acker 910 m.ü.M. begrüssen uns auf einem Plakat die geheimen Appenzellerkäser der dortigen Käserei. Ein Wegkreuz beim Acker weist uns die Richtung nochmals steil hoch.

Angekommen auf dem Rossbüchel oder Fünf Länderblick vereinen sich die beiden Wandergruppen zum Mittagessen. Eine Wirtschaft mit dem Prädikat „Activity 2017“. Ein Gastro Award und Treffpunkt für Freizeit und Sport. Eine Empfehlung mit grandiosem Ausblick und wohl hat der Rotwein, die vom Aufstieg blassen Backen der Wanderer, gerötet.

Zurück zur Länderfrage: Bis 1952 waren Württemberg und das Land Baden eigenständige Länder. Die Vereinigung zu Baden-Württemberg erfolgte 1952. Somit sind heute nur 4 Länder zu sehen, doch dazumal bestimmten die Länder Schweiz, Österreich, Bayern, Württemberg, Land Baden die Frage des Fünfländerblicks. Für die Damen als Ermunterung: Wir haben das „Land Baden“ wegen Wolken nicht gesichtet!

Ganz, ganz, ganz weit unten in der Tiefe am See erblicken wir den Hafen von Rorschach. Der Abgang blasst die Backen! 


Angekommen in Rorschach staunen wir über die grösste spätgotische Klosteranlage der Schweiz, Mariaberg. Das prunkvolle Nordportal in der Achse der Mariabergstrasse, mit einer zweiarmigen angelegten Freitreppe, elegantem Geländer, bestückt mit Säulen und über dem Eingang prangt das Rorschacher Wappen mit der Getreidegarbe und je einem silbernen gestürzten Fisch zu der Seite. 

Die stattlichen Häuser entlang der Klosterstrasse beweisen den einstigen Reichtum dieser Stadt. Die Eingangstüren oder Portale alle mit wertvollen, symbolträchtigen Schnitzereien versehen. Der Türknopf glänzt in Messing und schmiedeeiserne Gitter schützen die mit blei verglasten Scheiben. Eine wahre Ausstellung der Gattung „Meine Haustüre, mein Reich“.

Eine reiche Wanderung, Christian wir danken Dir auch wenn die Muskeln brennen. 

*Helvetisches Lexikon


Text: Werner Dierauer, 18.05.2018




 

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