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Februar 2017

 

Seniorenwandergruppe Salenstein

http://ts4.mm.bing.net/th?id=H.4637440659884347&w=130&h=155&c=7&rs=1&pid=1.7

 

Berichte

 

Zu der göttlichen Wasserquelle am Fusse der Iddaburg

 Die Senioren der Wandergruppe von Salenstein, unter der Leitung von Christian Vetsch, wollen mit eigenen Augen das himmlische Wasser erleben, das dunkelgold, leicht opal mit feinem Schaum in der Braupfanne des Abteisudhauses brodelt und gärt.

Da ist allerdings noch etwas, was  die Herren zu diesem Mythischen Kraft-Ort bewegt: Wünsche können beim Glauben an die Heilige Idda von Toggenburg erfüllt werden! Denn nur dort in der Seitenkapelle der Klosterkirche lässt sich unser Innerstes öffnen und offenbaren. Geneigt sich hinzugeben: „Die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt führt zu einer Öffnung in die Stille, in die Weite und Unendlichkeit hinein.“ (Willgis Jäger)

Hier in dieser Kultstätte wollen wir mehr erfahren über das lautere Quellwasser, das reine, helle klare und die Lauterkeit im Sinne von Verheissung  und Erfüllbarkeit.

Der Ausflug zielt in das Tannzapfenland, zum klimatisch rauen Hinter-Thurgau, dort wo sich die voralpinen Nagelfluh-Schluchten gruppieren. Hin zu den grossen Nadelholzwaldungen in der sich auf einer Krete die höchste Erhebung unseres alpinen Hügellandes formiert. In dieser Natur überragt eine der bedeutendsten Benediktiner Klosteranlage dieses Landes: Die „Perle“ von Fischingen.  Diese „Mikrowelt“ wurde in der Barockzeit von herausragenden Äbten geführt, die den Konvent zu einer religiösen, geistigen und kulturellen Blütezeit lenkten.

Die Reisegruppe mit über 31 Mitgliedern bestiegen Freitag, den 17. Februar 17. den Schnellzug kommend von der Grossstadt Konstanz in Fahrtrichtung Zürich Hauptbahnhof. Der für uns reservierte Wagon war Treffpunkt zur Plauderstunde. Sozusagen stellvertretend für die Truppe sassen neben mir Robert mit seinem französischen Käppi, dekoriert mit zwei gekreuzten Gewehren, Ueli bewaffnet mit einem Stockschirm, Kurts Leder-Hutkrempe ragte bis weit über seine Augenbrauen und die sonore Stimme von Paul lenkte die Gespräche der sehr illustren und gehaltvollen Vierergruppe. Umsteigen in Weinfelden und Wil, von wo uns der Busfahrer bis vor die Toren des Klosters Fischingen chauffierte.

Die einladende Tafel im Speisesaal der Abtei war im Nu von den Wandergesellen besetzt. Auf den Tischen standen gefüllt die Glaskaraffen des „Himmlischen Quellwassers“ im Naturzustand. Wer nun wollte konnte zum schmackhaften Mittagessen auch das einzige in Schweizer-Klosterhand gebraute „Pilgrim“ Bier in verschiedensten Varianten geniessen. „Echt cheibeguet und do ischs Suufe no an Ehr!“

Nach dem guten Essen und dem wohltuenden klaren oder bernsteinfarbigen Wasser erwarte uns eine Klosterführung durch dieses  „d e n k   m a l !Hier wurde uns bewusst, was es bedeutet, ein Denkmal in dieser Dimension zu erhalten. Wortlos versammelten sich die „Wanderbrüder“ um das Kenotaph der  Heiligen Idda von Toggenburg. Die Kanonisation und Iddas Verehrung wurde 1724 von Papst Benedikt XIII. anerkannt. Die zu ihren Ehren erbaute Seitenkapelle mit dem Gold glänzenden Hochaltar, der Darstellung der Heiligen in Begleitung eines Hirsches und fünf Nebenaltäre in Stuckmarmor lassen uns demütig werden. Die Altäre bilden eine vollkommene Einheit mit der Architektur und enthalten reiche und meisterhafte Scagliobilder. Das kultische Zentrum ist die zum Kirchenraum durchgehende Nische der heiligen Idda. Sie ist die Patronin bei Leib- und Kopfschmerzen,  Schwangerschaftsbeschwerden und für das Wiederfinden von entlaufenem Vieh. (Ökumenisches Heiligenlexikon)

Nach Abschluss des Rundganges, die uns zu den 2200 Pfeifen und 33 Register gesteuerte Kirchenorgel führte und weiter zur Bibliothek, Wappenzimmer und mit dem über 400 Schubladen versehenen Abbate Archivum, wollte es das Schicksal, dass Hans unser Fotograf, seinen Rucksack mit all seinen Sachen verloren hatte. Seine vergebliche Suche in all den Hallen, gepeinigt von kalten Schaudern war erfolglos. Die Worte „denk mal“ an die Heilige Idda mit ihren mythischen Kräften der Wiederfindung. Bei einem erneuten in sich gekehrten Gang zur Kapelle, „stoht do dä chogge entloffene Löli  vom en e Vieh-Rucksack“ auf einem Stuhl.

Die beglückende Eigenart der Iddakapelle in ihrer unbeschwerten Helle und erstrahlenden Farbenfreudigkeit hat uns alle zum Innehalten und Nachdenken geführt.

Verlassen haben wir das Kloster durch die geheime Schubladentüre der Urkundensammlung.

 

Text: Werner Dierauer 17.2.17

   

Hans der Fotograf mit dem Wiedergefundenen „Löli“  Aktion Selbstauslöser

 

 

 

 


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