Seniorenwandergruppe Salenstein
Berichte
Seniorenwandergruppe
Salenstein
Wanderung
20. Mai 2016 von Sargans nach Oberschan zur Schwiegermutter
W.D. Treffpunkt Bahnhof Ermatingen Abfahrt um 06:47 Uhr. Um 06:44 telefonische Meldung aus Mannenbach: „Wecker hat nicht geweckt!“ Ein Senior wird fehlen! Der Zug rollt in den Bahnhof. Alle Wanderer, bepackt mit Rucksäcken und Wanderstöcken finden genügend freie Sitze um vor allem miteinander viel zu bereden. Erste Sprechpause in Romanshorn, weil Umsteigen angesagt war. Weitere Diskussionen bis zum Perron Wechsel in Rorschach. Hier übernimmt uns die jüngere Zuggeneration der SOB, der Flirt II. Nicht nur die Türe öffnet sich von selbst, sondern ein modernes mit Ultraschallsensoren gesteuertes Schiebetrittsystem überbrückt den Abstand zwischen Perronkante und Zug. Somit betreten wir ohne Stolperfalle das Zugabteil. - „Business-Class“ Ambiente: Unsere Wanderhosen dürfen sich auf samtüberzogene, rot getupfte ergometrische und mit integrierten Nackenstützen versehene Einzelsitze „hin-loungen“. Was für eine Wohltat! Die grosszügigen Panoramafenster geben den Blick frei in die Rheinebene, vorbei an langen Fabrikhallen und auf der anderen Seite die wie Kamelhöcker durchzogene Hügellandschaft des Appenzellerlandes. Zwischen den Höcker erblicken wir den schneebedeckten Säntis und den noch im Morgentau umhüllten Hochkasten. Flirt II, Einfahrt in Sargans bei Sonnenschein und tief blauem Himmel. Flexibel gefedert übernimmt das Trittbrett unsere ersten Wanderschritte bis zum „Flirt“ mit der Schwiegermutter.
Hoch soll sie leben! Doch zuerst trennt sich die Senioren-Senioren Wandergruppe von den Senioren Wanderer. Gruppe 2 unter der Leitung von Hans Maurer überwindet 270 Höhenmeter bis zum Ausflugsziel Restaurant Maiensäss. Gruppe 3 fährt mit der Seilbahn bis Alvier mit minus 50 Höhenmeter bis zum Glas Wein. Die Veteranen-Gruppe 1 unter dem Kuratorium, Organisator und Gesamtleiter Christian Vetsch, wird sich von 480 M.ü.M. auf halsbrecherische 1100 m.ü.M. hochschnauben. Den ersten „Appetiser“ servierte uns Christian mit 200 Treppenstufen steil hoch zum Schloss Sargans. Erster Schwächeausfall meldet sich – Gruppe 1: Minus einem Wanderfreund der sich zur 2ten gesellt. Die „Vorspeise“ führt uns vorbei an steilen Blumenwiesen mit Aussicht auf die Rheinebene und den weiss gepuderten Bergspitzen. Die „Haupt-kraft“ brachte alle Wanderer zum Schweigen und Schwitzen. Beim Punkt 960 Maienberg atmeten wir Erschöpften die kühle Gischt einer Wasserkaskade ein, die sich in einen glitzernden Wasserteich ergiesst. Noch in Gedanken bei dem „Flirt-Zug“ - geistert die Phantasie beim Anblick dieser romantischen Wasseridylle zu den mit Blumen geschmückten hawaiianischen Schönheiten. Wäre da nicht Christian, der uns zurück in die Steile ruft mit den Worten „nahrhafte Wanderung!“ Bis zum Essen im Maiensäss warten noch 200 Meter in der Höhe. Die nun nur noch im Unterhemd und hochgekrempelten Hosen dastehende, kalorienverzehrende Mannschaft erreicht auf dem höchsten Punkt die Quellwasser umsprudelte Aussichtskanzel Wislibach. Christian hab Dank für diese wundervolle „Dessert Belohnung“. Einzigartig, ja wortlos schön.
Pfeifend, schwatzend ohne Hinkefuss noch Perlen auf der Stirne erreichten wir das Restaurant Maiensäss, wo alle Gruppen sich zum „Wartauer Wysse“ auf der Sonnenaussichtsterrasse in die Stühle fallen liessen. Was für ein schmackhaftes wohlverdientes Mittagessen servierte uns die junge, fröhliche Küchenchefin und Wirtin Irma Freuler mit ihrem Team.
Gruppe 2 und 3 liessen sich mit der Schwebebahn sanft in Tal zurückgleiten. Gruppe 1 um Christian und Hans Vetsch zogen es vor zur „Nach – Nachspeise“ (zweiter Dessert) den steilen Waldschluchtweg nach Oberschan zu „degustieren“. Der aufgeweichte, regendurchtränkte und mit rutschigem Astwerk versehene Abgang hatte es in sich.
Die Krönung und Ziel der tausenden von Schritten und Wasserperlen auf der Stirne war in greifbarer Nähe. In Einerkolonne hinter Christian und Hans bestaunen wir dieses schöne, gemütliche und mit Gassen durchzogene Dorf Oberschan. Gelegen auf einer Sonnenplatte unweit der Ruine Wartau. An plätschernden Brunnen vorbei hinein in einen Gartenwinkel zum Hause Adank. Nun – mitten in unserer Reihe die munter, frohgelaunte und überraschte Schwiegermutter von Christian. Zum Abschied eine Aufnahme von uns allen unter der Glücks-Hausnummer 1113!
Auf dem Weg zur Postautohaltestelle begegnen uns viele Schüler, die mit ihrem „grüezi und salü“ uns sagen wollen: „Herzlich Willkommen in der intakten Natur wo Körper und Geist der Eile entfliehen und wo sie frische Luft zum Durchatmen und Entspannen finden“!
Die Ausfahrbaren-Schiebetritte des Zuges Flirt II brachten die redegewandten Wanderer pünktlich um 18:09 Uhr zurück an den lieblichen Untersee.
An Christian und Hans ein Dankeschön und herzlichen Gruss an die Bewohnerin des Hauses 1113.
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