Bote vom Untersee und
Rhein
24. März 2016,
Königstour
ist zu Ende
Leo
Villiger ist von seiner Velotour durch
Australien wieder zurück in Fruthwilen
(jd) «Ich bin für
die Erlebnisse, Bekanntschaften und besonders auch für die Gesundheit
sehr dankbar und glücklich, Ostern wie vorgesehen im
Thurgau erleben zu dürfen. Von der Novemberwärme in die Äquatorzone
mit bis 43 Wärmegrade und wiederum zurück, vermochte
mein Körper gut zu ertragen», sagt der durchtrainierte
Thurgauer nach seiner Heimkehr mit dem Villiger Velo,
Zelt, Sack und Pack.
Am 5. November ist der 59-jährige Kleinlandwirt in Darwin 2 Grad südlich
gestartet und am 9. März beim Breitengrad 37 in Sydney
angekommen. «Auf dieser 8800 Kilometer langen Strecke habe ich
grosse Weiten, Busch, Wüsten, lebende und überfahrene Kängurus,
flatterndes Gefieder, gewaltig grosse Rebberge, Obst- und
Orangenfarmen gesehen. Ebenso in weiter Ferne verstreut
weidende Mastherden. Die bewachsenen Weiden sind ungeheuer
gross, die Tiere weit verbreitet. Kontrolliert werden sie auch mit dem
Helikopter. Der Besuch von kleinen und grossen Ortschaften
mit netten und erzählenden Menschen hat sich mehr als
gelohnt. Gesprochen wird hier vorwiegend Englisch. Etwas wenig auch
Spanisch.» Im Süden kurz nach Perth lernte der
Thurgauer sechs Velofahrer aus Europa kennen (der «Bote»
berichtete). «Bei der grossen Tageshitze von 40 bis 50 Grad waren die
Wolken und auch die schattenspendenden Bäume
ein Geschenk .
Geradelt bin ich meistens zwischen 7 und 11 Uhr und von 17 bis
19 Uhr. Geschlafen habe ich im eigenen Zelt, über Neujahr bei
der netten Gastfamilie Häni – seinerzeit von Amriswil
ausgewandert.»
Fahrrad
hat sich bewährt
Das gesponserte
Villiger Velo mit seinen fünf Taschen hat die guten wie auch die
schlechten Strassen gut bewältigt. Zum Glück auch die 1100
Kilometer lange Wüstenstrecke zwischen den
grossen Ortschaften
Ayers Rock und Laverton. Vor dieser Strecke hatte Leo Villiger
grossen Respekt und würde sie nicht unbedingt weiterempfehlen.
Auch wegen dieser Strecke nennt er diese
Australientour «meine Königstour». Die Tankstellen mit Einkaufmöglichkeiten
für Speis und Trank und einigen bewohnten Häusern liegen 200
und mehr Kilometer auseinander. Zum Glück fahren auf
diesem Wüstenland einige Spezialautos. Von diesen konnte Leo
Wasser für den Tagesbedarf zukaufen. «Zum grossen Glück
konnte ich diese gefährliche Strecke auch gesundheitlich gut bewätigen.
Eine Verbindung in dieser trostlosen Gegend mit meinem Natel
war hier nicht möglich. Es hätte darum auch die letzte
Velotour sein können. Doch ich spürte stets die Gegenwart Gottes»,
so Leo Villiger bei seiner Rückkehr. Die schönste,
fruchtbarste und am besten bewohnte Gegend war entlang des südlichen
33. Breitengrades und mit 4700 Kilometer zwischen Perth und Sydney auch die
Interessanteste. Hier war auch die Meeresnähe eine Wohltat. «Die
Mitarbeit in den grossen Rebbergen und auf den Orangen-Farmen war eine
schöne, informative und auch wirtschaftlich nette Abwechslung. Die
beinahe überreifen Orangen waren ein besonderer Genuss.» Auf dieser
Strecke praktisch vorwiegend südlich zwischen dem 33. und 37.
Breritengrad besuchte der Fruthwiler die grösseren Ortschaften Eucia
– Adelaida – Echuca – Canlerro. Hier habe es auch christliche
Kirchen die zu Gebet und Dank einladen. Am Flughafen in Sydney wurde das
Villiger Velo in Karton verpackt und landete mit Leo Villiger nach sehr
langem Flug in Kloten. In grosser Dankbarkeit dann auch beim Schloss Hub
in Fruthwilen. Auf seine Erzählungen und Vorträge darf man sich
freuen.
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